Bjarne Geiges` Wahrnehmung und Weltsicht sind geprägt von seiner einfachen
Kindheit in der Natur des Hochschwarzwaldes, und während andere Kinder Gutenachtgeschichten vorgelesen bekamen, hat er seinem Vater, Fotograf, in der Dunkelkammer zugeschaut, wie im Entwickler Bilder
entstehen.
Auf seinen „Reisen“ im und ums Haus ist die Kamera sein Notizbuch. Er sammelt meist unscheinbare Motive,
die so einfach, wie er sie gefunden hat, manchmal auch neu geordnet, jedem eine eigene Geschichte über das Sichtbare hinaus erzählen, oder unverständlich, ein
Geheimnis, bleiben.
Die Arbeiten von Bjarne Geiges sind weniger große Werkzyklen. Ihn beschäftigen
verschiedene Themen,
(z.B. „Erinnern-Vergessen“, „Alleinsein“, "scheinbar anscheinend", „Dialog“, "Zeichen und Wunder"
oder "LichtSpiel"). Er findet Worte, Zitate, Gedanken, die er umspielend illustriert. Ein unruhiger Prozess, tastend und sich immer neu
hinterfragend. „Genau hinschauen, weglassen, übertreiben“ (O.Marquard).
John Berger über eine andere Art zu erzählen: „Angenommen, man versucht, eine Anzahl Fotografien, die aus den Millionen existierender Bilder ausgewählt sind, so
anzuordnen, dass diese Anordnung Erfahrung mitteilt. Erfahrung, wie sie in einem Leben oder mehreren Leben enthalten ist. Wenn das geht, könnte es
auf eine für die Fotografie spezifische Erzählform hinweisen.“
Quint Buchholz schrieb zu einer Ausstellung: „...und damit sind wir beim Spiel, uns dieser mal staunenden, mal philosophischen, mal übermütigen Entdeckerlust anzuvertrauen, die Welt neu zu
verstehen und sie uns anzueignen, indem wir - eben - mit ihr spielen, sie anders erschaffen, auf den Kopf stellen: das ist es, was uns die Fotografien von Bjarne Geiges über sich selbst hinausweisend
vorschlagen, woran sie uns erinnern.“
Stimmen:
"Es war eine wunderbare Eröffnung, treffliche Ausstellung, sowohl formal wie
inhaltlich ein Gewinn mit Bildern im Kopf, die bleiben, auch wenn man sie gerade nicht vor Augen hat. Danke!" (S.J.)
„Die Bilder zeigen eine riesige Bandbreite: Da
sind lustige darunter, manche sehr stimmungsvoll in jeder Richtung, aber auch viele mit philosophischem Tiefgang. In dieser Wucht habe ich das bisher nicht gesehen und bin wirklich
berührt.“ (G. W.)
"Einige der Fotos erinnern mich an den Strand von Port Lligat. wo Dali seine Inspirationen aus dem Spiel
der Elemente bezog, mystisch wechselnd, klar, verschwommen schwarz weiß und doch bunt, wie das Leben in seiner Vielfalt." (U.T.)
"Ein gelungener Höhepunkt der Ruhe und Gestaltungsvielfalt während eines Stadtfestes voller Lärm und Geschiebe." (F.W.)
"Eindrücklich und ausdrucksstark. Die starken Kontraste lassen Bekanntes wortwörtlich im
neuen Licht erscheinen und erinnern daran, dass das Alltägliche phantastisch sein kann." (A.W.)
"Hochinteressante Spielformen der Photographie animieren dazu, einen neuen Blick auf unser Leben einzunehmen.
Vielen Dank!" (C.K.)
"Dieser Blick für`s Detail, das Spiel mit Licht und Schatten, die Reminiszenzen an
den geliebten Magritte - phantastisch!" (A.M.)
"Ein "Dankeschön" für all das, was Sie den Menschen -und so auch mir-, die sich für Fotografie und Kunst
interessieren, geben. Der Wunsch Ihnen einmal meine Hochachtung für Sie und Ihre Arbeit ausdrücken zu wollen, ist ein Grund für mich, Ihnen zu schreiben." (K.B.)
"Schmunzeln, staunen, fragen, alles ist möglich." (M.H)
"Es tut gut, die Durchdringung von gutem Handwerk und künstlerischer, freier Interpretation in solch
einer S/W-Form zu entdecken. Die Einfachheit der Idee und deren wunderbare Umsetzung in einem gestalteten Format überragen mit großer Aussagekraft heutige, digitale Formen der Gestaltung.
(J.T. / M.Sch.)
"Eine beeindruckende Schule des Sehens".